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Betriebsübergabecoach Viola Müller-Hanke sensibilisiert Unternehmer für Nachfolgeregelungen 60 www.jerome-kassel.de JÉRÔME WIRTSCHAFT Unternehmen statt Geeignetes Personal zu finden ist schwer, einen Unternehmensnachfolger zu finden ungleich schwerer. Der Schwalm-Eder-Kreis hat Anfang des Jahres mit dem Betriebsübergabecoach ein Pilotprojekt gestartet, das die Situation verbessern soll. Hinter dem Begriff verbirgt sich Viola Müller-Hanke, Systemischer Coach mit betriebswirtschaftlichem Background, und eine für Unternehmen kostenlose Dienstleistung, die weit mehr umfasst, als geeignete Kandidaten vorzuschlagen. Tanja Damm vom Virtuellen Gründerzentrum Schwalmstadt, Renate Richter von der Wirtschaftsförderung Schwalm-Eder und Milena Mikosch von der IHK Schwalm-Eder sitzen an einem Donnerstag im April mit Viola Müller-Hanke in der Kreisverwaltung Schwalm- Eder am Tisch. Zum ersten Mal in dieser Konstellation und allen ist klar, dass sie künftig voneinander profitieren werden. „Wir schauen, wo wir uns vernetzen können“, sagt Tanja Damm. Mit der Wirtschaftsförderung arbeite sie schon länger intensiv zusammen, mit Milena Mikosch sei im Januar bei der IHK eine kompetente Ansprechpartnerin für Gründungsangelegenheiten hinzugekommen und mit Viola Müller-Hanke werde das jetzt alles sehr gut abgerundet. Gründer und Unternehmer vernetzen „Jede Betriebsnachfolge ist im Grunde auch eine Existenzgründung“, sagt Gründungsexpertin Milena Mikosch. „Gründer- und Unternehmerszene finden zu sehr an unterschiedlichen Orten statt. Man vernetzt sich zu wenig“, unterstreicht Tanja Damm. Abgebende Unternehmen würden dies zunehmend erkennen und beim Virtuellen Gründerzentrum aktiv nach Beratung und Kontakt suchen. Das sei einer von vielen Anknüpfungspunkten zu Betriebsübergabecoach Viola Müller-Hanke. 500 Handwerksbetriebe hören auf Der Bedarf ist groß, wie Tanja Damm beschreibt: „Im Schwalm-Eder-Kreis gibt es allein 500 Betriebe im Handwerk, die in den nächsten zehn Jahren aufhören werden, weil kein Nachfolger da ist.“ Früher sei es selbstverständlich gewesen, einen Betrieb innerhalb der Familie weiterzugeben. Heute gebe es oftmals keine Kinder, oder sie seien weggezogen oder sie wollten den Betrieb schlicht und einfach nicht übernehmen. Mangel an Fachkräften dramatisch Außerdem sorge der demografische Wandel in vielen Betrieben für dramatische Entwicklungen, Von Björn Schönewald Foto: nh


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