Chefdramaturg Michael Volk, Oberspielleiter Markus Dietz, Orchestermanager Tobias Geismann, Operndirektorin Dr. Ursula Benzing, Intendant Thomas Bockelmann, JUST-Leiterin Martina van Boxen, Tanztheater-Dramaturgin Lauren Rae Mace, Tanzdirektor Johannes Wieland (v.l.). 6 www.jerome-kassel.de JÉRÔME STADT Von Richard Wagner bis Joseph Beuys Das Staatsheater Kassel präsentiert in der Spielzeit 2019/2020 viele Höhepunkte: Der „Ring“-Zyklus wird vollendet, im Schauspiel haben gleich drei Neuproduktionen einen starken Bezug zu Kassel. Das Tanztheater setzt sich mit den Themen Dekadenz und Macht auseinander. Spartenübergreifend agiert das Junge Staatstheater Das hat so schön angefangen mit dem ‚Ring‘, dass wir das noch weitermachen“, scherzte Intendant Thomas Bockelmann, als er mit dem künstlerischen Leitungsteam den Spielplan der kommenden Saison vorstellte. Natürlich wird Richard Wagners „Der Ring des Nibelungen“ nicht nur deshalb vervollständigt, weil die ersten beiden Teile der monumentalen Tetralogie höchst erfolgreich liefen. Aber diese Erfolge machen umso neugieriger auf kommende Wagner Höhepunkte: „Siegfried“ eröffnet am 14. September die neue Musiktheater-Saison, „Götterdämmerung“ feiert am 7. März Premiere. Völlig unterschiedliche Charaktere Als maßgebliche Schmiede des Kasseler „Rings“ leiten weiterhin Regisseur Markus Dietz und Generalmusikdirektor Francesco Angelico die Produktion. Angelico hob bei der Spielzeitkonferenz die völlig unterschiedlichen Charaktere der einzelnen „Ring“-Teile hervor, obwohl Wagner ein einheitliches musikalisches Motivmaterial verwendet. Für ihn sei „Siegfried“ der schwierigste Teil der Tetralogie, sagte der Dirigent. Und ergänzte im Hinblick auf den naiv-unwissenden Charakter des Helden: „Dass er am Ende diese tolle Frau bekommt, finde ich ein bisschen ungerecht.“ „Cavalleria rusticana“ und „I Pagliacci“ Doch nicht nur Wagner ziert den Musiktheater- Spielpan. Italienischen Verismo gibt es beim Doppelopernabend „Cavalleria rusticana“ und „I Pagliacci“ unter der musikalischen Leitung des Ersten Kapellmeisters Mario Hartmuth. Der Alte- Musik-Experte Jörg Halubek dirigiert die grandiose Mozart-Oper „Idomeneo“ – es inszeniert der fantasievolle Lorenzo Fioroni. Nach der so erfolgreichen „West Side Story“ wird Regisseur Philipp Rosendahl einen weiteren Geniestreich von Leonard Bernstein auf die Bühne bringen: das Musical „Candide“, das auf dem berühmten Roman des Aufklärers Voltaire basiert und mit „Glitter and Be Gay“ einen fulminanten Arien-Hit enthält. Außerdem gibt es Antonín Dvořáks „Rusalka“, Benjamin Brittens „The Rape of Lucretia“ und als Auftragskomposition des Staatstheaters die Kinderoper „Der Wind in den Weiden“ von Elena Kats-Chernin. Stück über den NSU-Prozess Im Schauspiel haben gleich drei Neuproduktionen einen starken Bezug zu Kassel, was auch dunkle Seiten der Stadtgeschichte beinhaltet. Am 12. September kommt ein Stück über den NSU-Prozess zur Uraufführung, der durch den Mord an Halit Yozgat unmittelbar mit Kassel verbunden ist. Am 23. Januar folgt „Mein verwundetes Herz“ nach dem gleichnamigen Buch von Martin Doerry in der Bühnenfassung von Thomas Bockelmann und Chefdramaturg Michael Volk. Erzählt wird die erschütternde Geschichte der jüdischen Ärztin Lilli Jahn, die in Immenhausen und Kassel lebte, ehe sie nach einer Denunziation ins KZ Breitenau gebracht wurde. Im Juni 1944 wurde Lilli Jahn in Auschwitz ermordet. Aktion Beuys Die dritte Produktion mit einer Verbindung zu Kassel ist die „Aktion Beuys“, die am 12. Mai Pre- Foto: Mario Zgoll Von Georg Pepl
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