JÉRÔME PERSÖNLICH Kassel ist das Oberzentrum für unsere Region – mit vielen „Schätzen“ und einer guten Infrastruktur, auf die wir stolz sein dürfen. Das sind sehr viel mehr als der Herkules und Bergpark. Wenn ich in der Aue unterwegs bin und Richtung Stadt gehe, dann bin ich allerdings etwas traurig, dass man sich beim Wiederaufbau nicht an den historischen Gebäuden orientiert hat. Das haben andere Städte besser gelöst und daher mehr Atmosphäre. Das Oberzentrum hat sich aus meiner Sicht in den vergangenen 50 Jahren sehr gut entwickelt. Lange Zeit hat man in der Fulda-Stadt, unweit der früheren innerdeutschen Grenze, eher neidisch nach Süden auf das florierende Frankfurt geblickt. Das gehört der Vergangenheit an. Schließlich ist Kassel heute eine der dynamischsten Regionen der Republik. Viele Kasseler, Kasselaner und Kasseläner sollten die Heimat einmal verlassen. Sie werden sehr schnell feststellen, wie schön und attraktiv ihre Stadt ist. Ich weiß, wovon ich spreche. Meine beruflichen Aufgaben führen mich häufig in andere Regionen. Wer wie ich viel ’rumkommt, kehrt gern zurück. Denn ich sehe, was für eine tolle Stadt wir hier haben. Schauen Sie doch nur mal auf die fantastischen kulturellen Angebote. Auch das Umland liebe ich. Der Weg zum Edersee und an das Waldecker Schloss ruft bei mir Gedanken an die Toskana wach. Aber auch die Golfplätze der Region sind großartig. Was die Wirtschaft angeht, haben Kassel und Nordhessen die ökonomischen Turbulenzen der letzten Jahre „recht gut weggesteckt“. Das hat nicht zuletzt damit zu tun, dass die Region weniger von einer wirtschaftlichen Monokultur geprägt ist. Vielmehr gibt es neben den automobilen Größen Volkswagen und Mercedes zahlreiche potente Unternehmen, die die Region nach vorn gebracht haben – Braun Melsungen, Kali und Salz, Wintershall und SMA zählen zu den besonders klangvollen Namen, aber auch eine große Anzahl nicht so bekannter Mittelständler, die zum Teil in ihren Bereichen zur Weltspitze zählen. Wir können und sollten selbstbewusst in die Zukunft gehen und an uns glauben. Das Glas ist nicht halb leer. Es ist mehr als halb voll! Mit dieser Einstellung und der richtigen emotionalen Gelassenheit lässt sich noch viel Potenzial entdecken. Frank Beisheim, Direktor SV SparkassenVersicherung Kleine Dinge, große Stadt Oft sind es ja die sehr großen und die sehr kleinen Dinge, die einen mehr beeindrucken als die dazwischen. So ging es mir auch, als ich mit 16 Jahren nach Kassel kam. Hier hatte ich meine erste Freundin, hier bin ich zum ersten Mal Straßenbahn gefahren und am Königsplatz habe ich zum ersten Mal Pommes gegessen. Da war ich in einem Alter, in dem andere Jungs mit Pommes und Straßenbahn-Fahren wahrscheinlich schon nicht mehr so zu beeindrucken waren wie ich damals. Aber ich kam aus einem kleinen Ort in der Nähe von Karlsbad in der Tschechoslowakei und da waren Pommes noch weitgehend unbekannt. Mit großen Augen bin ich in Kassel damals durch die Innenstadt gelaufen und schaute in die großen Schaufenster voller glücksversprechender Waren. Da ich zu dieser Zeit kaum ein Wort Deutsch sprach, lernte ich erst mal die Sprache. Mit 17 fing ich im VW-Werk eine Lehre an. Als in meiner Heimat der Prager Frühling anbrach, nannten sie mich in der Berufsschule Rudi Dubèek. Von meinem ersten selbstverdienten Geld kaufte ich mir für 30 Mark eine viel zu große Winterjacke – und ab und zu auch Pommes. Für mich haben Pommes nie wieder so gut geschmeckt wie damals am Königsplatz. Heute sind es andere Dinge, die ich an Kassel schätze: Den Blick von der Wilhelmshöher Allee in Richtung Herkules und ein Spaziergang im Habichtswald. Rudi Stassek Pressesprecher Volkswagenwerk Kassel Stadt und Menschen eng verbunden In Niederzwehren, nahe dem Haus der Märchenerzählerin Dorothea Viehmann, bin ich aufgewachsen. Mein Großvater war in der Türkei Bürgermeister seines Wohnortes. Er wanderte nach Deutschland aus, als mein Vater neun Jahre alt war. Angefangen habe ich nach meiner Schulzeit mit einer Ausbildung zum Restaurantfachmann in der Trattoria Pippo in Kirchditmold. Ich durchlief die harte und zugleich sehr gute Schule des bekannten Kasseler Gastronomen Guiseppe Carciola, alias Pippo. Danach wollte ich meine verkäuferischen Talente fördern, beziehungsweise weiter ausbauen und habe eine Ausbildung zum Finanzberater absolviert. 2009 erfüllte ich mir meinen Traum und übernahm das Hotel Palmenbad mit dem ansässigen Restaurant Galileo. Das war der Beginn meiner persönlichen Kasseler Erfolgsgeschichte. Ich bin von der Stadt begeistert und repräsentiere, als einer der jüngsten Hoteliers Deutschlands, ein Stück Kassel, indem ich in meinem Hotel und Restaurant Gäste aus aller Welt willkommen heiße und sie mit meiner Leidenschaft zum Beruf unterhalte und bewirte. Und dies in Wilhelmshöhe/Mulang, direkt unterhalb vom Weltkulturerbe. Kassel ist meine Heimat. Hier ist mein Lebensmittelpunkt, hier lebt meine Familie und hier pflege ich einen guten Kontakt zu Kollegen aus meiner Branche, was mir sehr wichtig ist. In meiner Freizeit gehe ich gerne im Bergpark mit meinem Hund spazieren. Hier kann man wunderbar entspannen. Mein ganzer Stolz ist meine zweijährige Tochter und ich bin sehr glücklich darüber, dass sie hier in Kassel aufwächst. Kassel und den hier lebenden Menschen fühle ich mich eng verbunden. Kadir Eker, Restaurant Galileo und Hotel Palmenbad www.jerome-kassel.de 51
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