Klirrend kalt und kristallklar – so war eine meiner ersten und intensiven Annäherungen an die Stadt Kassel. Nach beruflichen Stationen in verschiedenen Regionen Deutschlands und auch im europäischen Ausland kam ich vor knapp acht Jahren hier an – und suchte als eine der ersten Attraktionen selbstverständlich den Herkules auf. Es war ein schattiger, extrem kalter Wintertag. Das komplette Steinfundament des mächtigen Herkulessockels war mit Eis überzogen, ein schneidender Wind zog heulend über die Aussichtsplattform und um die Hallen des Oktogons, doch wenig später drängte der großartige Blick auf die Stadt die beißende Kälte in den Hintergrund. Seither durfte ich viele weitere, schöne und durchaus angenehmer temperierte Erfahrungen in der Stadt sammeln. Aber ein ganz ausgeprägtes Faible habe ich für die herrlichen Panoramen entwickelt, die das Kasseler Becken ermöglicht. Aussichten, in denen sich die Stadt im Wechsel von Jahreszeiten, Tageszeit und Wetterlage immer wieder aufs Neue mit verschiedenen Gesichtern offenbart. Einer meiner Lieblingsplätze ist der Bismarckturm am Brasselsberg. Nicht so spektakulär wie der Herkules, etwas düster und beinahe verwunschen verlassen wirkend, aber der Weg auf den Turm lohnt sich immer. Darüber hinaus schätze ich sehr, dass ich mich vereinzelt sogar im Berufsalltag vom Büro in der Monteverdistraße aus beim schweifenden Blick über das Tal nebenbei neu sammeln kann. Kassel: für mich eine im wahrsten Wortsinn extrem aussichtsreiche Stadt, wie die Entwicklung in den letzten Jahren belegt auch in ökonomischer und kultureller Hinsicht.
Ulrich Fischer
Geschäftsführer E.ON Mitte Vertrieb